Schattenspender auf der Weide

Schattenspender auf der Weide

Wenn die Temperaturen steigen, wird es für Pferde in der Sonne schnell unerträglich. Wir zeigen Ihnen, wie Sie auf Ihrer Weide für schattige Plätze sorgen.

Bäume und Gebüsch

Mit Bäumen und Hecken schaffen Sie einen natürlichen Sonnenschutz, der dank der natürlichen Luftzirkulation auch für ein angenehmes Mikroklima sorgt. Achten Sie bei der Wahl der Gehölze darauf, dass Sie keine giftigen Bäume wie Nadelgehölze, Eibe, Eiche, Buche, Walnuss oder Robinie pflanzen. Auch der Bergahorn ist problematisch, da er als Auslöser der atypische Weidemyopathie gilt. Die für Pferde giftigen Flügelfrüchte des Bergahorns fallen vor allem im Herbst von den Bäumen. Aber auch im Frühjahr besteht Gefahr: Die Keimlinge des Baums sind beim Verzehr ebenso giftig für Pferde wie die Flügelfrüchte.
Weiterhin sind Obstbäume nur bedingt geeignet, da ein Überangebot an Früchten zu Verdauungsstörungen führen kann. Zudem ist es ratsam, keine Bäume zu setzen, die nahe der Oberfläche wurzeln, da die Wurzeln von Pferdehufen schnell freigescharrt werden.

Habe Sie viel Platz und möchten Sie vor allem eine große Schattenfläche bieten, sind besonders Weiden und Linden eine gute Wahl. Allerdings dauert das Wachstum und es wird Zeit vergehen, bis sich eine große, schattenspendende Baumkrone entwickelt hat. Schneller geht es mit Birke oder Pappel, die weniger Zeit zum Wachsen brauchen. Gut geeignet sind auch Eberesche, Haselstrauch und Weißdorn.

Hecken und Büsche können ab einer gewissen Höhe ebenfalls Schatten spenden – zumindest außerhalb der Mittagszeit, wenn die Sonne schräge Einfallswinkel hat. Achten Sie auch hier darauf, keine giftigen Pflanzen zu setzen. Gut geeignet sind Rosen, Schlehdorn, Schwarzer Holunder oder Beeren. Informieren Sie sich vorher zudem, in welcher Entfernung die Hecke vom Nachbargrundstück stehen darf.

Unterstände, Sonnensegel und Schattennetze

Sorgen Bäume und Hecken auf Ihrer Koppel nicht für genügend Schatten, sollten Sie gerade bei ganztägiger Weidehaltung einen überdachten Unterstand zur Verfügung stellen. Weidehütten bieten hier einen adäquaten Schutz mit robuster Konstruktion, müssen aber nach den Bauvorschriften Ihres jeweiligen Bundeslandes gebaut werden. Steht die schattenspende Hütte, ist es wichtig, auch den Boden um die Hütte herum zu befestigen. Denn die Flächen sind stark frequentiert und verdichten. Matsch und Schlamm nach Niederschlägen sind dann die Folge. Paddockmatten bieten hier eine professionelle Lösung und sorgen für einen trockenen, stabilen Untergrund.

Eine Alternative – vor allem bei Pachtflächen – sind mobile Weidehütten. Auch hier sollten Sie prüfen, ob Sie vom Amt eine Genehmigung für die Aufstellung brauchen. Die fahrbaren Hütten sind meist aus Wellblech oder einer Kombination aus Holz und Blech und bieten einen stabilen, zuverlässigen Schutz vor Wind und Wetter.

Weidezelte sind eine weitere Möglichkeit, Ihren Tieren einen schattigen Rückzugsort zu bieten. Die Konstruktionen aus Planen und Stahlstangen sind trotz weniger fester Materialien durchaus stabile, wasserdichte Unterstände und bieten einen hohen UV-Schutz. Vor dem Aufstellen sollten Sie aber ebenfalls die Genehmigung Ihrer Gemeinde einholen. Achten Sie zudem darauf, das Zelt möglichst schräg zur vorherrschenden Windrichtung zu positionieren, sodass sich im Inneren immer etwas Luft bewegt.

Als Schattenspender kommen auf vielen Pferdeweiden auch Sonnensegel und Schattennetze zum Einsatz. Beide haben den Vorteil, Unterstände mit einer besseren Luftzirkulation zu bieten. Allerdings müssen sie auch besondere Ansprüche an Material und Aufbau erfüllen. So sollten Sonnensegel aus zugfestem Material bestehen und verstärkte Ösen und einen verstärkten Rand aufweisen. Zur Befestigung im Boden dürfen keine Seile zum Einsatz kommen, da diese schnell zu Stolperfallen werden können. Sicherer ist hier die Befestigung an Stahlrohren, die im Boden verankert sind. Für diesen Eingriff in das Gelände ist aber mitunter eine Genehmigung erforderlich und sollte daher mit dem Bauamt besprochen werden.

Schattennetze werden an 4 Pfosten mit Schlaufbändern und Gurten befestigt und bieten ein stabiles, künstliches Dach aus UV-schützendem Material. Je nach Netzgröße und Fläche, die Sie beschatten wollen, variiert die benötigte Höhe der Pfosten. In jedem Fall ist aber auch hier eine Rücksprache mit dem Bauamt ratsam.

Für welche Form der Schattierung Sie sich für Ihre Weide entscheiden, wichtig ist in Wärmeperioden neben natürlichen oder künstlichen Unterständen auch die Haltung und Pflege anzupassen. So ist es ratsam, die Tiere während der Mittagshitze im Stall zu lassen und durch komplett geöffnete Fenster und Tore für einen angenehmen Luftstrom zu sorgen. Achten Sie dabei darauf, dass kein Zug entsteht.
Sorgen Sie zudem mit genügend Wasserstellen und Salzlecksteinen dafür, dass Ihre Pferde stets Ihren Wasser- und Elektrolythaushalt stabil halten können. Sonnencremes helfen außerdem, empfindliche, unpigmentierte Stellen vor Hautschäden zu schützen. Und viele Fliegendecken bieten einen guten UV-Schutz sowie hochwertige Materialien, die kühlend auf das Pferd wirken.

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